Aus der Festschrift zur feierlichen Wiedereröffnung des Seniorenheimes
nach der Sanierung am 8. Juli 1994

Grußwort des ehem. Bayerischen Staatsministers für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit
Dr. Gebhard Glück
Dr. Gebhard Glück
Die Aufgabenstellung unserer Altenpolitik wird im wesentlichen durch die zunehmende Zahl der älteren Menschen, die laufende Steigerung ihrer Lebenserwartung und durch die erfreulicherweise sich verbessernde Rüstigkeit unserer älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger bestimmt. Mit den eingeübten demokratischen Verhaltensmustern wachsen gleichzeitig Bereitschaft und Anspruch zur aktiven Mitgestaltung und Mitverantwortung des eigenen Lebens sowie unserer Gesellschaft.

All dies hat Konsequenzen für die Altenpolitik der Bayerischen Staatsregierung. Der Vierte Landesaltenplan 1988 setzt deshalb für die sich verändernden Anforderungen die Rahmenbedingungen fest, die es dem einzelnen ermöglichen, sein Leben im Alter eigenverantwortlich zu gestalten. Er ist in seinen Programmschwerpunkten kein statisches Gerüst, sondern ein dynamisches Zukunftskonzept, das Weiterentwicklungen in sich aufnimmt. Die Hilfeangebote sind so angelegt, daß eine vorausschauende altenpolitische Planung ermöglicht und unterstützt werden kann. Moderne Einrichtungen, wie das Alten- und Pflegeheim der Bürgerlichen Heiliggeist-Stiftung in Passau, leisten hierzu mit ihrer alten- und behindertengerechten Ausgestaltung einen wichtigen Beitrag. Immer mehr pflegebedürftige Menschen sichern sich erst dann einen Platz im Altenheim, wenn familiäre oder anderweitige häusliche Pflege nicht mehr möglich ist.

Das führt dazu, daß der Anteil der Pflegebedürftigen in den bayerischen Alten- und Pflegeheimen immer mehr ansteigt. Ich freue mich daher, daß mit der grundlegend sanierten Einrichtung hier in Passau die Lebenssituation unserer älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger weiter verbessert wird. Das traditionsreiche Heiliggeist-Stift entspricht im besten Sinne sowohl den gestalterischen Ansprüchen des Altstadtbereiches mit seinen denkmalgeschützten Bauten als auch den zeitgemäßen funktionellen Ansprüchen eines modernen Alten- und Pflegeheimes. Die räumliche Integration der stationären Altenhilfeeinrichtung erleichtert und fördert die Kontakte der Heimbewohner zu Bekannten und Verwandten aus dem bisherigen Lebensbereich und stellt die ideale Voraussetzung für die immer wieder geforderte Teilnahme am urbanen Leben dar.

Mein Dank gilt allen, deren persönlicher Einsatz und Wille Grundlage für den Umbau und die Sanierung des Seniorenheimes mit seinen 81 Plätzen, davon 54 Pflegeplätze, war. Dem Träger und dem Heimpersonal wünsche ich eine glückliche Hand bei der Erfüllung ihrer verantwortungsvollen Aufgabe, vor allem aber den Heimbewohnern viel Freude an ihrem neuen Zuhause.

Dr. Gebhard Glück

Seniorenheim der Bürgerlichen Heiliggeist-Stiftung Passau. Festschrift zur feierlichen Wiedereröffnung des Seniorenheimes nach der Sanierung am 08. Juli 1994. Herausgeber: Stadt Passau, Redaktion: Büro für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Unterverzeichnis:

Grußwort Dr. Edmund Stoiber

Grußwort Dr. Gebhard Glück

Grußwort Willi Schmöller

Grußwort Anna Penzkofer

Geschichte der Hl.-Geist-Stiftung, Franz Mader

Denkmalpflege bei der Sanierung, Dr. Ing. Mathias Ueblacker

Leben und Wohnen im Altenheim, Joachim Berga

Architektur und Bauabwicklung, Hannes Schaudinn u.
Walter Schwetz

Planungs- und Baudaten,
Johann Freund