Aus der Festschrift zur feierlichen Wiedereröffnung des Seniorenheimes
nach der Sanierung am 8. Juli 1994


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Technische Gebäudeausrüstung

Heizung
Beheizung von einer Dachzentrale aus. Energiesparende Niedertemperaturkessel (2 Stück) mit einer Gesamtleistung von 390 kW/h. Energieträger ist umweltfreundliches Erdgas. Die verschiedenen Gebäudeteile und Anlagen sind in einzelne Regelkreise unterteilt:
    - Regelkreis Heizkörper Franziskaner
    - Regelkreis Heizkörper Stöckl
    - Regelkreis Fußboden heizung Speisesaal
    - Regelkreis Lüftungsanlagen
    - Regelkreis zentrale Brauchwassererwärmung
Durch eine zentrale Meß-, Steuer- und Regelanlage wird die gesamte Heizungsanlage vollautomatisch betrieben. Die Regelanlage arbeitet auf ODe-Basis. Das Herzstück stellen die mikroprozessorgesteuerten Regelgeräte dar. Optimale Energieausnutzung und -verwertung. Eine ständige Optimierung der Anlagen ist gegeben.

Für die Brauchwasserbereitung steht ein 800-I-Boiler mit einem Wärmetauseher von 70 kW Leistung zur Verfügung.

Lüftung
Be- und Entlüftung Küche (Stöckl)
Luftleistung 5.200 m3/h. Luftabsaugung über Abluftdecke direkt über den Kochgeräten. Luftzufuhr über Lüftungsgitter, eingebaut in der Lüftungsdecke. Energieeinsparung durch Tot-Mann-Schaltung.

Be- und Entlüftung Wäscherei (Franziskaner)
Luftleistung 3.000 m3/h. Luftzuführung über Bodenzuluftgitter, Luftabsaugung über Abluftgitter (Quellüftung). Energie­ einsparung durch Tot-Mann-Schaltung.

Allgemein
Die innen liegenden Räume werden mit Einzelraumlüfter ent­ lüftet. Aus Wirtschaftlichkeitsgründen werden die Lüfter mit dem Licht eingeschaltet und über Nachlaufrelais abgeschaltet.

Sanitär
Für Behinderte sind behindertenfreundliche Waschräume und WC's eingebaut, die auch von Rollstuhlfahrern benutzt wer­ den können. Für den Speisesaal ist aus Gründen der Brandsicherheit eine Sprinkleranlage eingebaut (Leistung = 1.080 I/h). Im gesamten Gebäude sind zur ersten Brandbekämpfung Wandhydranten mit einem Wasserschlauch von 30 mund . einem Handfeuerlöscher eingebaut.

Elektrotechnische Einrichtungen
Das Altenheim Heiliggeist-Stift wird aus dem Nieder­ spannungsnetz der Stadtwerke Passau mit elektrischer Energie versorgt. Die Energieverteilung erfolgt über 14 bereichsweise angeordnete Unterverteiler. Sicherheitsbeleuchtungen in den Flucht- und Rettungswegen, Aufzüge mit Einrichtungen zur Notstrombefreiungsfahrt und weitere sicherheitstechnische Einrichtungen werden bei Netzausfall über ein Notstromaggregat mit einer Nennleistung von 80 kW angespeist.

Die Ausstattung der technischen Einrichtungen im Pflege­ bereich erfolgt nach den Richtlinien für behindertengerechtes Bauen.

Beleuchtungskörper sowie deren Bestückungen wurden unter dem Aspekt der Energieeinsparung und Wirtschaft­ lichkeit ausgewählt.

Des weiteren ist zur Vermeidung von Leistungsspitzen eine Energieoptimierungsanlage installiert worden. Mittels dieser mikroprozessorgesteuerten Anlage werden bei Bedarf prio­ ritätsbezogen bis zu 12 Küchen- und Wäschereiverbraucher sowie Teilbereiche der allgemeinen Beleuchtung kurzzeitig abgeschaltet. Der Heimbetrieb wird mit dieser Anlage nicht beeinträchtigt.

Zur Verkürzung von Angriffs- und Reaktionszeiten im Brandfalle wurde eine Brandmeldeanlage für 24 MeIde­ gruppen eingebaut. Mit Hilfe dieser Anlage wird im Brandfalle bei Betätigung eines in den Verkehrswegen (Fluchtwege) angeordneten Druckknopfmelders ein Brandalarm direkt zur Feuerwehr abgesetzt.

Zur Sicherstellung einer schnellstmöglichen Hilfe- oder Pflegeleistung wurde eine Lichtrufanlage nach neuestem Stand der Technik installiert. Mittels Bettbediengeräten, Birnentaster, Ruftastern oder pneumatischen Tastern kann ein Heimbewohner einen Hilfe- oder Notruf absetzen. Dieser läuft in den zugeordneten Schwesternstützpunkten auf. Sollte die zuständige Schwester nicht anwesend sein, wird der Ruf in den Raum nachgesendet, in welchem sich die Schwester aufhält.

Das installierte Leitungsnetz für Telefon bietet jedem Bewohner die Möglichkeit, sein eigenes Telefon bei der Telekom zu beantragen und installieren zu lassen. In Wohn­ und Pflegezimmern wurden pro Betteinheit entsprechende Anschlüsse vorgesehen. Für den internen Verwaltungsablauf wurde eine Telefonanlage mit 12 Nebenstellen vorgesehen. Zur frühzeitigen Erkennung von Störungen der gesamten Haustechnik wurde eine Störmeldeanlage mit Parallelanzeige im Nachtschwesternstützpunkt eingerichtet. Diese Anlage ist für die Anschaltung von 16 Störmeldelinien ausgebaut.

Des weiteren wurden sämtliche Nebenausgänge mit Türüberwachungssystemen ausgestattet, welche ein unbe­ fugtes Öffnen auch am zentralen Schalt- und Meldetableau im Nachtschwesternstützpunkt anzeigen.

Planungsbeteiligte und Firmen




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Seniorenheim der Bürgerlichen Heiliggeist-Stiftung Passau. Festschrift zur feierlichen Wiedereröffnung des Seniorenheimes nach der Sanierung am 08. Juli 1994. Bildnachweis: Rudolf Schneider, Passau, Abb. 1, 2; Herausgeber: Stadt Passau, Redaktion: Büro für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Unterverzeichnis:

Grußwort Dr. Edmund Stoiber

Grußwort Dr. Gebhard Glück

Grußwort Willi Schmöller

Grußwort Anna Penzkofer

Geschichte der Hl.-Geist-Stiftung, Franz Mader

Denkmalpflege bei der Sanierung, Dr. Ing. Mathias Ueblacker

Leben und Wohnen im Altenheim, Joachim Berga

Architektur und Bauabwicklung, Hannes Schaudinn u.
Walter Schwetz

Planungs- und Baudaten,
Johann Freund

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Stöckl, Innenhof, während der Sanierung
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Franziskaner, Dachgeschoß, während der Sanierung