800 Jahre St. Johannis-Spital-Stiftung Passau. Gegenwart und Geschichte einer sozialen Einrichtung. Aus "Der Passauer Wolf" Band 15, Schriftenreihe des Stadtarchivs Passau

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Der forst- und landwirtschaftliche Betrieb
Reinhard Bauer


In den letzten Jahren wurde der Wald durch Witterungseinflüsse wie Sturm, Schnee etc. weitestgehend verschont, lediglich kleinflächig traten bisweilen Schäden auf. Dagegen waren in den vergangenen Jahren an der Fichte teils vermehrter Borkenkäferbefall und außerdem Fraßschäden durch die kleine Fichtenblattwespe zu beklagen. Andere Pilz- und Insektenschäden traten kaum in Erscheinung.

Die im Raum Passau gelegenen Walddistrikte sind meist ausreichend mit LKW-befahrbaren Holzabfuhr- und Rückwegen erschlossen. Daneben ist die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz überwiegend gut.

Anders stellt sich die Situation in dem in Oberösterreich äußerst steil gelegenen Walddistrikt "Kesselwald" dar. Vor dem Jahre 1993 war lediglich ein nicht LKW-befahrbarer Rückweg in Hangfußnähe vorhanden. In Zusammenarbeit mit der oberösterreichischen Landesregierung und mit Zu-schüssen konnte dann innerhalb von zwei Jahren ein 2 km langer, LKW-befahrbarer Forstweg gebaut werden. Zwi-schenzeitlich sind auch bereits die Planungen für die Fein-erschließung des sehr schwierigzu bewirtschaftenden Waldteiles abgeschlossen, so dass demnächst mit der Ausführung begonnen werden kann.

Da seit dem schweren Sturm im Jahre 1990 der Holzpreis rapide zurückging und zuletzt kein positives Betriebsergebnis mehr erzielt werden konnte, wurde der betriebseigene, zuletzt noch zwei Mann starke (früher 4 Mann) Waldarbeiterstamm durch interne Umsetzung (Städtischer Bauhof) im November 1995 aufgelöst.

Zur Betreuung des Forstes ist nun lediglich nur noch ein Förster eingesetzt, der sämtliche anfallende Waldarbeiten entweder durch die örtlichen Maschinenringe bzw. durch Unternehmen durchführen lässt. Zwischenzeitlich drückt sich diese Maßnahme auch in einem deutlich besseren Betriebsergebnis aus.

Die Forstverwaltung der St. Johannis-Spital-Stiftung konnte in den letzten Jahren, obwohl der Holzmarkt seit fast einem Jahrzehnt auf niedrigem Niveau stagniert, durch Rationalisierung ein Betriebsergebnis erzielen, das auch bayernweiten Vergleichen standhält. Trotzdem wurde stets Wert auf ein gut funktionierendes, stabiles und artenreiches Waldsystem gelegt, das andererseits auch wirtschaftlich erfolgreich geführt werden konnte.





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Der Kesselwald in Oberösterreich Herbststimmung im Walddistrikt "Kesselwald"





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Literaturangaben; Schriftenreihe des Stadtarchivs Passau "Der Passauer Wolf"; Bildnachweis: Reinhard Bauer, Passau, Abb. 1, Abb. 2; Herausgegeben im Auftrag der St. Johannis-Spital-Stiftung; 2000, Stadt Passau
Unterverzeichnis:

Grußwort Dr. Franz Xaver Eder

Grußwort Willi Schmöller

Vom Spitalmeister zur
ehrenamtl. Verwaltungsrätin
Karin Trautner

Historie der
St. Johannis-Spital-Stiftung
Richard Schaffner

Das Stiftungswesen in der
Stadt Passau
Johann Hantschel
Thomas Bahle

Der forst und landwirtschaftliche
Betrieb
Reinhard Bauer

Johannes der Täufer
als Spitalpatron
Rainer Kolm

Die Orgel
Wolfgang Eisenbarth

Die Kirche St. Johann mit ihren
neugotischen Altären
Franz Mader

Ein Kirchenjahr in St. Johann
Leopold Kantner

Pflege im Wandel - vom
Mittelalter bis Heute
Dagmar Deragisch

Leben im Seniorenheim
St. Johannis-Spital-Stift
Ludwig Niederberger
Susanne Moser

Heimbewohner erzählen:
Martin Biegler u. Agnes Gugger
Dagmar Deragisch

Bestellmöglichkeit der gedruckten
Ausgabe beim Stadtarchiv Passau