800 Jahre St. Johannis-Spital-Stiftung Passau. Gegenwart und Geschichte einer sozialen Einrichtung. Aus "Der Passauer Wolf" Band 15, Schriftenreihe des Stadtarchivs Passau
Vom Spitalmeister zur ehrenamtlichen Verwaltungsrätin
Karin Trautner
Mit einem Eintrag in die Stadtchronik vom 29. März 1200 wurde vermerkt, dass das Domkapitel zu Passau zum Trost der Armen in der Vorstadt ein Hospital gegründet hat. So wird in dieser Urkunde angegeben, das Spital sei vom "...ehrwirdtig Capitl alhie... zu Unnderhalt der ankommenden Petler... erhebt und erpauet worden."1
Ursprünglich wohl zur Versorgung der Pilger und Kreuzfahrer gedacht, dürfte das Johannisspital nach Beendigung der Kreuzzüge seine bis heute andauernde Bestimmung - die Aufnahme und Versorgung alter und hilfsbedürftigen Menschen - gefunden haben. Armen, Kranken und Heimatlosen zu helfen, darin sahen Klerus und Bürgerschaft eine zutiefst religiöse Pflicht. Wie aus der Überlieferung berichtet wird, genoss die St. Johannis-Spital-Stiftung von Anfang an großes Ansehen. Das brachte ihr viele herausragende Schenkungen ein, so dass sich daraus ein ansehnlicher Wirtschaftsbetrieb entwickelte. Es wurde notwendig, diesen ordentlich zu bewirtschaften und zu verwalten.
Das war die Geburtsstunde des ehrenamtlichen Verwalters, damals - "Spitalmeister" oder "Spitalpfleger" - genannt. Ihm oblag es, die Geschäfte zu führen und die Stiftung nach innen und nach außen zu vertreten. Im Lauf der Zeiten haben sich die Aufgaben verändert, sind neue Anforderungen entstanden. Die derzeit gültige Dienstanweisung von 1956 bzw. 1983 besagt: "Die Stiftungen der Stadt Passau bedürfen einer vorbildlichen und umfassenden Betreuung." Deswegen hat der Stadtrat der Verwaltung eine Stadträtin als ehrenamtliche Verwaltungsrätin beizuordnen.
1) Stadtarchiv Passau, III 22, Bl. 255r
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Lageplan von 1826 |
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Luftaufnahme mit St. Johannis-Stift, St. Paul, Seminargarten mit "Römermauer", Domplatz und Inn mit Innbrücke |
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